Ein Gras, dass zwischen ulkig und stattlich hin und her schwankt. Solange es nicht blüht erinnert es an die Blau-Schwingel oder an Kopfgräser, nur dass sein Grashorst etwas unordentlicher, oder sagen wir charaktervoller, ist. Mit den Blüten ändert es komplett die Statur und präsentiert sich unerwartet straff, steif und vertikal, aufrecht und klarlinig. Das Tolle an den Blütenständen ist, dass sie nach der eigentlichen Blüte viele Woche bis Monate erhalten bleiben und den vertikalen Effekt damit bis in den Spätsommer verlängern. Ein weiterer Vorteil, der sich aus dieser Wuchform ergibt: der volumengebende und undurchsichtige “Körper” der Pflanze ist kompakt und bodennah, wogegen die Blüten sich weit über diesen erheben, aber stets durchsichtig und und unaufdringlich sind. Somit kann man auf kleinen Flächen und in kleinen Gärten problemlos an Höhe und Volumen gewinnen, ohne dass die Pflanzung überfüllt oder erdrückend wirkt.

Koeleria glauca stammt von trockenen, sandigen Standorten Europas, wo es mit langanhaltender Trockenheit zurechtkommen muss. Entsprechend stellt es im Garten kaum Ansprüche, außer dass die Trockenheit des Bodens bzw. seine gute Wasserdurchlässigkeit zu einem Mindestmaß geboten wird. Auf tonigen Böden mit starker Wasserhaltefähigkeit sollte dieses Gras nicht gepflanzt werden. Düngen ist ebenfalls nicht nötig, es hätte sogar nachteilige Folgen.

Im Garten kann man es auf Pflanzflächen mit anderen niedrigwachsenden Arten locker verteilen. Alternativ stellt es eine gute Pflanze für den vorderen Beetrand dar, wo es am besten gruppenweise und in unregelmäßigen Abständen entlang der Einfassung angeordnet wird. Trocken-heiße Steingärten sind ideale Standorte, inselartige, oft heiße Flächen entlang von Zufahrten oder Gebäuden in voller Sonne können mit dem Schillergras pflegeleicht bepflanzt werden. Schottriger und sandiger Boden, wie er nach dem Hausbau oft übrigbleibt ist geradezu ideal und braucht nicht im geringsten “verbessert” werden.

 

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