Der Spätherbst-Aster kommt unter allen Aster-Arten eine Sonderstellung zu, da sie aus mehreren Gründen aus der Reihe tanzt. Zu allererst: sie wächst sehr stark in die Breite! Ein Verhalten, das in einer klassischen Beet-Pflanzung höchstwahrscheinlich unerwünscht ist, aber auf Problemflächen die beste Lösung sein kein. Die Pflanze treibt eher kurze, bis zu 15 cm lange Ausläufer, dafür schnell und beständig, was sie in wenigen Jahren zu großen Beständen heranwachsen lässt. Wenn der Boden nährstoffreich und gleichmäßig feucht ist, vollzieht sich die Ausbreitung noch viel schneller. Auf trockenen Böden, wie sie oft entlang von Bauwerken oder an der Sonnenseite von Gehölzen auftreten, ist das Wachstum schon deutlich gebremst. Nährstoffarme oder eher sandige Böden verlangsamen den Wuchs noch mehr.

Die zweite ausnahmehafte Eigenschaft dieser Aster ist ihre leichte Schattenverträglichkeit. Sie benötigt nicht ganztägig Sonne und wächst auch im hellen Gehölzschatten noch recht gut. Da es auf solchen Plätzen tendenziell auch trockener ist, reduziert sich die Wuchskraft auf ein sinnvolles Maß und man erhält eine verlässliche, dauerhafte Begrünung von Stellen, die ansonsten nur kahl wären.

Die dritte, ungewöhnliche Eigenschaft ist die extrem späte Blüte. Viele Astern sind als Spätherbstblüher bekannt, aber die Blüte dieser Art kann schon mal den ersten Schneefall erleben. Die ersten Knospen öffnen sich bereits im Oktober, die Vollblüte fällt aber in den November.

Ein weiterer Vorteil, der meist zu wenig Erwähnung findet, ist der frühe Austrieb der Spätherbst-Aster. Schon im März werden die Flächen grün und im April hat die Pflanze an Höhe gewonnen und erhält das Laub gesund und schön bis zum Ende der Blüte.

Aufgrund der genannten Eigenschaften gilt die Spätherbst-Aster als eine der pflegeleichtesten Gartenpflanzen überhaupt. Sie ist resistent gegen Schädling, benötigt keine Wässerung und keinen Winterschutz. Ende Februar bis Anfang März entfernt man die abgestorbenen Reste aus dem Vorjahr – wenn es sich um größere Flächen handelt, dann am schnellsten mit dem Rasenmäher.