Wenn es eine Pflanze versteht, Spannung aufzubauen, dass ein jeder Krimi-Autor vor Neid erblasst, dann diese Wolfsmilch. Schon im Frühsommer, Ende Mai, sind die Blütenstände sichtbar, aber noch in zartem Gelb-Grün gehalten. Dieser Farbton heitert die Pflanzung auf und passt zu fast allen anderen Farben. Gerade in der Zeit zwischen Ende Mai und Mitte Juni leiden viele Gärten an einem Blüten-Tief. Der Hochfrühling ist vorüber, der Sommer noch nicht da. Hier füllt die Steppen-Wolfsmilch eindeutig eine Lücke. Aber es kommt noch besser: langsam färben sich die Hochblätter intensiver gelb. Ende Juni meint man, dass der Höhepunkt erreicht sei, aber nein, der tritt erst Ende Juli ein, wenn die Blütenschirme fast die 3-fache Größe erreichen und nun intensiv gelb gefärbt sind.

Auch ihre gesamte Entwicklung vollzieht sich nicht über Nacht. Die anfangs niedlichen Pflänzchen werden über die Jahre zu stattlichen Horsten, bleiben aber recht kompakt, besonders auf nährstoffarmen, kargen, trockenen Böden. Dank der anmutigen, etwas kugeligen Wuchsform, ist die Pflanze jedoch nie aufdringlich oder störend.

Der beste Standort

Die Steppen-Wolfsmilch stammt aus dem südlichen Europa und kommt an wenigen Stellen auch in Österreich vor. Sie liebt Wärme und braucht einen vollsonnigen, freien Standort ohne jeden Schatten. Auch zu große, beschattende Nachbarpflanzen sollten gemieden werden. An so einem Platz ist sie dann unkompliziert und wüchsig. Trockenheit wird ausgesprochen gut vertragen und Gießen ist auch in heißesten Sommern nicht nötig.

Steppen-Wolfsmilch wird am schönsten, wenn sie frei steht und kommt so auch besser zur Geltung. Der eher zarte Wuchs macht sie ideal für wiesenartige Pflanzungen und Kombinationen mit Gräsern. Zartlaubige Pflanzen eignen sich am besten zur Kombination.

Pflege und Kultur

Als Pflegemaßnahme ist vor allem der Schnitt im Frühjahr zu beachten. Die Stiele verholzen an der Basis und bilden dort viele neue Knospen aus. Der Schnitt erfolgt möglichst weit unten an der Pflanze, aber noch oberhalb dieser Knospen. Dadurch stellt man sicher, dass die Pflanze über viele Jahre ihre schöne Form behält.

Bitte beachten: der Milchsaft von Wolfsmilch ist giftig und kann Hautreizungen verursachen. Nach Hautkontakt sollte mit Wasser gespült werden. Kontakt mit den Augen vermeiden!

Kombination und Verwendung

Feingliedrige Wiesenpflanzen und Gräser sind die besten Kombinationspartner. Versuche es mit Wiesenknöpfen (‘Tanna‘ und ‘Rock and Roll’), Mannstreu, Federgräsern, Schnittknoblauch und Schnittlauch, Zwergastern, Schnee-Ziest, Blutroten Storchschnäbeln, Großen Fetthennen, Berg-Astern und Lein.