Dieser Storchschnabel ist eines ganz bestimmt: wüchsig! Dabei macht er keine Ausläufer sondern bestockt sich unglaublich vital, sodass ein frisch gesetztes Pflänzchen nach zwei Jahren schon eine Basis von 20*20 cm erreichen kann. Aus den dicken, dicht gedrängten Rhizomen (Wurzeltrieben) sprießt Ende April eine üppige Laubkuppel, aus der sich Mitte Mai eine unglaubliche Fülle an schön geformten, intensiv gefärbten Blüten bildet. Die Pracht hält, solange es trocken bleibt. Leider kann starker Regen dieses Schauspiel im Nu dem Erdboden gleichmachen. Zwar erheben sich die Blütenstände wieder ein wenig, aber der anflängliche Wow-Effekt ist dahin. Um das zu verhindern, können Sie folgendes tun:

Pflanzen Sie ihn freistehend und vollsonnig. Das bedeutet ganztägige Sonne und das von allen Seiten. Es darf ruhig trocken stehen, er kommt damit gut zurecht! Zur Blütezeit im Mai ist die extreme Sommerhitze noch fern und es gibt noch keinen Grund viel zu gießen. Unter diesen Bedingungen wird die Pflanze nicht so hoch und behält viel besser ihre Form.

Die starke Wuchskraft gepaart mit der ausladendender Form hat mich einige Pflanzen gekostet. Dieser Storchenschnabel erdrückt einfach alles Kleinere unter seiner Blattfülle. Ich hatte den Fehler gemacht, kleine Stauden zu nahe zu pflanzen, da ich ein paar leere Stellen im Beet füllen wollte. Als ich den Storchenschnabel nach der Blüte bis zum Boden zurückschnitt, war von den Nachbarpflanzen nichts mehr übrig. Darum mein zweiter Tipp gegen Groll und Verbitterung gegenüber dieser Pflanze: Kombinieren Sie ihn nur mit großen, kräftigen und vor allem eingewachsenen und etablierten Pflanzen. Ich würde zu Ziergräsern raten, besonders zu den spätzierenden wie Hirse (Panicum) und Chinaschilf (Miscanthus). Diese Kombination schenkt Ihnen das Blüten-Spektakel im Mail und baut sich dann allmählich gegen Spätsommer zu einem zweiten Höhepunkt auf.

Noch ein Wort zum Rückschnitt nach der Blüte: seien Sie schonungslos! Schneiden Sie die unzähmbaren Blattschöpfe so tief an der Basis ab, dass Sie gerade nicht die Triebspitzen der Wurzeltriebe wegschneiden. Mag sein, dass sie es gleich danach bereuen, denn der Anblick nach diesem Massaker wird alles andere als schön sein. Aber keine 2 Wochen später ist der Storchenschnabel wieder grün und schließt die Fläche wieder, dann aber kompakt und ordentlich.