Der Sortennamen ‘Northwind’ soll nichts über das Aussehen der Pflanze aussagen, sondern verweist auf ihren Ursprung, der in der Northcreek Nursery zwischen Milwaukee und Chicago liegt. Zum Gras selbst sei nur allzu bescheiden gesagt: es ist mit Abstand das beste, schönste und interessanteste aller Rutenhirsen. Sofern einem freilich der straffe Wuchs gefällt.

Ähnliche Sorten gibt es durchaus. ‘Cloud Nine’ hat ähnlich schönes blau-grünes Laub, aber wächst eher vasenförmig und fast übermannshoch. Wem die kühle Blattfarbe nicht gefällt, der findet sicherlich unter den rotblättrigen Sorten eine passende. Was ‘Nortwind’ aber so richtig von allen anderen absetzt, ist der stabile Wuchs und dass es somit nicht um- bzw. auseinander fällt. Mag man Ordnung im Garten, dann ist man hier definitiv richtig. Ich finde es auch sehr interessant als visuellen Ruhepol inmitten freier, natürlich-ungezwungener Pflanzungen – ähnlich wie die Säulen der Mittelmeer-Zypresse aus der Landschaft ragen, wenn auch bei weitem nicht so hoch.

Die Ansprüche aller Rutenhirsen sind denkbar gering. Sie ertragen sogar Extrembedingungen wie auf Verkehrsinseln, also Hitze und Trockenheit. Im durchschnittlichen Garten wird es zu solchen Spitzen wohl nicht kommen, aber der Sommerurlaub wird auch nicht durch Sorgen um den heimischen Garten belastet. Schenken Sie den Rutenhirsen mehr Aufmerksamkeit (und Wasser und Nährstoffe), dann wachsen sie deutlich kräftiger und höher. Aber bitte mit dem Dünger nicht übertreiben! Die meisten lehmigen Böden sind ausreichend mit Nährstoffen versorgt. Überdüngung führt nur zu schlappem, instabilen Wuchs. Ebenso permanenten Gießen, was darüber hinaus noch eine Wasserverschwendung darstellt.

Der Platzanspruch der Sorte ‘Northwind’ ist aufgrund der Wuchsform recht gering. An freier Stelle gepflanzt wirkt sie aber umso besser.