Am besten kommt dieser Lerchensport in Mauerritzen an der Schattenseite von Mauern zur Geltung. Selbst in so eingeschränkten Verhältnissen kann er üppige Büsche ausbilden und reich blühen. Steht Ihnen keine alte Ziegel- oder lückige Trockenmauer zur Verfügung, können Sie ihn an fast allen halbschattigen Plätzen erfolgreich kultivieren. Besonders eher trockene Plätze sind gut geeignet, zumal nur wenige Pflanzen mit solchen Bedingungen zufrieden sind. Das feine Laub, dass an Frauenhaar-Farn (Adiantum) erinnert, ist für sich sehr dekorativ. Die Blüte fällt reich aus und hat den Höhepunkt im Frühjahr. Darauf folgt eine schwächere, aber kontinuierliche Nachblüte bis in den Herbst.

Der Weiße Lerchensporn (oft auch Falscher Lerchensporn genannt) ist eine eher kurzlebige Pflanze, die sich durch Versamung erhält. Das bedeutet aber nicht, dass sie zum schicken Unkraut wird und allmählich den Garten überwuchert. Sie keimt praktischerweise nur an jeden Stellen, an die man sie selbst pflanzen möchte. Das sind die schon genannten Mauerritzen, aber auch in Pflasterfugen oder in den Lücken in halbschattigen Beeten keimt der Weiße Lerchensporn gern. Selbst-versamte Pflanzen bilden ein sehr effektives Wurzelwerk, dass sie sogar in den trockensten Bedingungen aus der Tiefe mit genug Wasser versorgen.

In mildem Klima, wenn die Temperaturen nicht unter -5° C fallen, ist der Weiße Lerchensporn meist wintergrün. Gelegentlicher Frost schadet dem Laub nicht im geringsten, aber es verhält sich dabei sehr interessant, nämlich “schrumpelt” und welkt es auffallend unter Frosteinwirkung, glättet sich aber bei höheren Temperaturen wieder, als wäre nichts gewesen. Ich würde alle Lerchensporne als blattzierende Pflanzen bezeichnen, denn die farnartige Struktur, oft auch die Blattfärbung, sind ausgesprochen schön und harmonische Kombinationspartner mit großblättrigen Pflanzen wie z.B. Funkien. Ganz besonders schön ist der Morgentau auf diesen Blättern und wie er in zahllosen Wassertropfen an ihnen abperlt!