Zwei Eigenschaften machen dieses Gras eine gute Wahl auch in kleinen Gärten. Der Blattschopf bleibt ziemlich niedrig, die hoch erhobenen Blütenstände sind aber zart und sehr transparent, was sie niemals aufdringlich erscheinen lassen. Im Gegenteil, das Tautropfengras ist der Inbegriff der Feinheit. Außerdem trotzt es Wind und Wetter einfach dadurch, dass es mit jeder Brise mitschwingt, dadurch aber niemals knickt oder umfällt.

Wenn das Tautropfengras auf größeren Flächen verwendet wird, sollte beachtet werden, dass seine Entwicklung in den ersten 2 Jahren nur langsam voranschreitet. Um die leeren Stellen zwischen den Pflanzen zu füllen, können einjährige Pflanzen oder kurzlebige verwendet werden. Sie sollten nur zart sein um nicht in Lichtkonkurrenz mit dem Gras zu treten. Eine hübsche Kombination sind Ringelblumen, welche man einfach dazwischen aussähen kann. Ab dem 3. Jahr sind die Gräser so weit erstarkt, dass das wogige Laub die Pflanzfläche komplett abdeckt. Ab nun ist die Pflanzung selbstgenügsam und auf viele Jahre stabil.

Wie schon angedeutet, braucht das Tautropfengras ganztägig volle Sonne. Hinsichtlich Bodenqualität zeigt es nur wenige Ansprüche. Es sollte jedoch sicher gestellt sein, dass der Boden im Winter nicht unter stauende Nässe leidet, wie es in Senken oder auf schweren, tonhaltigen Böden schnell passieren kann. Generell ist es auf eher trockenen Böden besser aufgehoben und zeigt enorme Trockenheitstoleranz. Feuchtigkeit per se schadet jedoch nicht, sofern sie nicht ständig vorherrscht.

Die Zahl interessanter Pflanzpartner scheint unendlich zu sein. Besonders für grob strukturierte Pflanzen stellt der Kontrast mit dem feinen Laub und den zarten Blüten einen besonderen ästhetischen Gewinn dar: die breit-lanzettlichen Blätter von Schwerlilien, walzenförmige Blütenstände von Asphodeline lutea oder Liatris spicata, das elefantenohr-ähnliche Blatt des Meerkohls (Crambe maritima), das elegante Laub von Euphorbia characias, oder die derben Blätter von Bergenien.

Eine völlig außergewöhnliche Eigenschaft ist der Duft der Blüten, der von süßlich bis korianderartig reicht. Die Herbstfärbung ist ein kräftiges ockergelb und keineswegs zu unterschätzen!