Diese Aster hat es in kürzester Zeit (ca. 3-5 Sekunden) in den Rang meiner Lieblingspflanzen geschafft. Ich habe sie eine Gruppe in einer Spezialitätengärtnerei blühen gesehen und war sofort überzeugt, dass hier unausgeschöpftes Potential vorliegt. Die Gründe sind auf einen Blick ersichtlich: die festen, dünnen Stiele tragen dichte, weiße Blütenrispen schön sichtbar über dem gesunden, bodennahen Laub. Das ergibt einen wirklich eleganten Wuchs, der sich hervorragend in vielen Kombinationen verwenden lässt. Irgendwie erinnert mich diese Schirmaster auch an Schafgarben, was den wiesenhaften Eindruck noch unterstreicht.

Wie sollte man diese Pflanze nun im Garten verwenden? Nach Lust und Laune, solange es sonnig und eher trocken ist. Man kann sie in kleinen Gruppen pflanzen oder mit Gräsern mischen. Bei mir hat sie sich im Topf sehr gut bewährt, und hat völliges Austrocken einige Male überstanden, ohne Schaden zu nehmen. Davon abgesehen verlangt die Russische Schirm-Aster sehr wenig Aufmerksamkeit. Wenn sie im Garten ausgepflanzt ist, muss nicht gegossen werden, schon gar nicht gedüngt. Der Standort sollte aber auf Dauer nicht zu trocken fallen, da die Pflanze sonst allmählich an Vitalität einbüßt. Die Blüte fällt in den Hoch- bis Spätsommer und endet mit einem Rückschnitt der abgeblühten Stiele – das war’s zur Pflege!

Bei dieser Pflanze handelt sich es eindeutig um einen wüchsigen Schnellentwickler, der bei Pflanzung im Frühjahr noch im Sommer desselben Jahres blüht. Da Spätsommerblüher gar nicht so zahlreich sind, wie man denken mag, ist es immer gut, wenn Abwechslung in diese Jahreszeit kommt. Es ist auch eine Zeit, zu der die herbstblühenden Gräser zwar ausgewachsen sind, aber noch keine Blüten zeigen. Mein Gestaltungstipp lautet darum, die Russische Schirm-Aster gezielt mit Gräsern wie dem Tautropfengras (Sporobolus heterolepis) zu kombinieren. Auch andere Astern bieten sich an, wie z.B. die Zwerg-Wildaster (Galatella sedifolia ‘Nana’), die frühstens Ende August erste Farbe zeigt.

Beim Lesen wird Dir vielleicht aufgefallen sein, dass hier von Astern die Rede ist, obwohl sie wissenschaftlich Turczaninowia und Galatella genannt werden. Der Grund ist, dass die Gattung “Aster” viele zu unterschiedliche Artengruppen umfasste und seit einigen Jahren allmählich in einzelne Gattungen aufgeteilt wird. Das nahe Verwandtschaftsverhältnis zu den “echten” Astern bleibt jedoch unumstritten, weswegen ich sie hier auch weiterhin so nenne.

Das passt ideal dazu…