Wenn die Forsythien blühen, soll man Rosen schneiden, heißt es. Meistens mache ich es aber schon früher, denn in unseren milden Wintern muss man sich keine Sorge über Frostschäden am Holz machen. Und wer Forsythien nicht mag – die Blut-Johannisbeere blüht zu derselben Zeit. Dieser Beitrag beschreibt den Rosenschnitt allgemein und geht nicht auf die feineren Unterschiede zwischen den zahlreichen Rosen-Typen ein. Im Prinzip ist der Schnitt jedoch bei allen recht ähnlich.
- Martin Freisinger
- 18. Januar 2023
- PK14174
In diesem Beitrag
Das Prinzip
Zu Beginn der Arbeit ist die Rose ein wahres Chaos an großen und kleinen, frischen und alten Zweigen. Das Prinzip lautet: “Reduzieren” – zum einen die Dichte der Zweige, zum anderen deren Länge. Rosen neigen außerdem dazu, mehrfache Verzweigungen in kurzen Abständen nacheinander zu bilden. Auch solche komplizierten Zustände wollen vereinfacht werden. Als Resultat erhält man ein Gerüst aus nur gering verzweigten Trieben.

Schritt 1: Einkürzen

Schritt 2: Verzweigungen entfernen ("Auslichten")
Wenn man die Rose nach diesem Prinzip einmal “abgearbeitet” hat, dann zeigt sich die Lage bereits viel übersichtlicher. Nun ist der Verlauf der Verzweigungen gut zu erkennen. Im nächsten Schritt entfernen wir überflüssige und schwache Verzweigungen. Dazu geht man aus der anderen Richtung vor. Ältere Rosenäste werden braun. Verfolgt man ihren Verlauf in Richtung Spitze gelangt man zu einem Punkt, wo der erste grüne Zweig einer Gabelung entspringt. Das ist unser Startpunkt, von dem aus wir die weiteren Gabelungen zählen. Meist sollte man 2-3 übrig lassen und die anderen, weiter oben gelegenen entfernen. Schwache Seitenzweige, die oft direkt neben den großen entspringen, entfernt man komplett.

Schritt 3: Tot-Holz entfernen
Schnittführung
Das Zauberwort lautet “ansatzlos” und wird oft in Schnittratgebern erwähnt. Es bedeutet, dass kein überflüssiger Stummel belassen wird. Entfernt man Seitenzweige, so versucht man, den Schnitt möglichst nahe an den tragenden Zweig setzen. Kürzt man Triebe ein, dann hält man einen Respektabstand zum darunterliegenden Auge von gut 5-10 mm.


