syn. Chrysopsis villosa hort.

Die Suche nach der gelben Aster wird vielleicht nicht so vehement geführt wie die nach der blauen Rose, schön wäre es trotzdem, würde eine gefunden werden. Außerdem lässt sich nicht leugnen, dass es unter den Herbstblühern erstaunlich wenig gelbe Pflanzen gibt – die Riesen-Sonnenblumen mal ausgenommen. Das Goldauge füllt also ganz allein eine weite Lücke und sieht dabei einer Aster ziemlich ähnlich. Besonders erinnert es an die Raublatt-Aster (Symphyotrichum novae-angliae) aufgrund der borstigen Behaarung. In einigen Punkten ist es den Astern aber weit überlegen und darum ideal für Gärten, die nur mit wenig Pflege auskommen müssen.

Auf vollsonnigen und recht trockenen Standorten ist das Goldauge am besten aufgehoben. Weder leidet es an Mehltau, noch verliert es wegen Trockenheit an Laub. Im Unterschied zu Astern entfällt das Aufbinden und Stützen komplett, denn die starken Stiele widerstehen auch starken Winden.

Ich verwende das Goldauge am liebsten als Strukturpflanze für den Spätsommer und Herbst. Mit “Struktur” spiele ich auf den kerzengeraden, sehr standfesten Wuchs an. Etwa ab Juni wird diese Wuchsform klar sichtbar: schlanke, sehr straffe und feste Stiele, besetzt mit kurzen Blättchen. Dadurch kann es mit vielen Pflanzen harmonisch kombiniert werden oder sogar als Lückenfüller dienen. Wenn der Sommerflor vorüber ist und das Beet sich lichtet, dann erst setzt es Blüten an und übernimmt die Szene. Pflanzen Sie die Goldaster am besten im mittleren Bereich eines Beetes oder einer Pflanzung. Bis zum Sommer bleibt es unter 70 cm und würde zwischen größeren Pflanzen verschwinden. Ende August hat es fast die Endhöhe von ca. 120 cm erreicht und würde im Vordergrund der Pflanzung stören.

Meiner Erfahrung nach ist die Trockenheitsresistenz dieser Pflanze sehr hoch. Eingewachsene Pflanzen kommen gänzlich ohne Bewässerung aus, selbst im Hochsommer. Darüber hinaus habe ich festgestellt, dass das Laub schön bleibt, wenn es nicht ständig durch Beregnung befeuchtet wird.