Mohrs Kompasspflanze ist ein Gesamtkunstwerk, das sich aus vielen subtilen Besonderheiten zusammensetzt: das große, ausdrucksstarke Laub, dessen silbrige Borstenhaare in der Sonne reflektieren, die lange Blütezeit, die zartgelben Sonnenblumen-Blüten und der interessante Wuchs. Mir gefallen ganz besonders die seltsamen Winkel, in denen Blüten, Stiele und Blätter stehen. Die ganze Pflanze ist rätselhaft, ungewöhnlich, elegant trotz ihrer kräftigen Formensprache.

Die Pflege ist denkbar einfach. Sonnig sollte es sein, gut besonnt von alles Seiten. Vor einer Hauswand oder ähnlicher einseitiger Besonnung neigt sich sie Pflanze gern zum Licht und kann etwas Stütze vertragen. Im naturnah gestalteten Beet fällt das aber kaum auf. Hinsichtlich Boden stellt sie fast keine Ansprüche. Stauasse Böden mit sehr hohem Lehmanteil wären problematisch und auf Sandböden sollte mit Kompost gedüngt werden.

Am liebsten kombiniere ich sie mit hohen Präriegräsern, die zu ihrer Blütezeit noch gut aussehen. Auch die Färberhülse (Baptisia) passt gut, weil sie im Frühjahr ziert, wenn die Kompasspflanze nur Laub ist. Das Hohe Mädchenauge (Coreopsis tripteris) ist zart genug um zu ergänzen ohne visuell zu erdrücken.