Kaskaden-Thymian

Diesen stark wachsenden Thymian halte ich für einen der besten Bodendecker auf heißen Standorten. Zugegeben, sein Wuchs ist wirklich kräftig, woraus sich wohl der deutsche Name Kaskadenthymian ergeben hat. Lässt man ihn über Mauerkanten wachsen, kann er in einem halben Jahr schönen überhängenden Wuchs entwickeln. Er wurzelt aber auch gern in den schmalsten Pflasterfugen und entkommt auf diese Art schnell mal aus der Pflanzfläche. Gegenüber Pflanznachbarn finde ich ihn erstaunlich verträglich, solange man bereit ist, hin und wieder regulierend einzugreifen. Das feine Laub und der relativ lockere Wuchs erdrücken andere Pflanzen nicht so schnell. Trotzdem würde er kleine Polsterstauden und zarte Liebhaberpflanzen sicherlich “überrennen”.

In den letzten Jahren wurden Zwerg-Thymian-Sorten recht populär, also extrem dichte und flache Minaturpölsterchen. Der Kaskade-Thymian erreicht dagegen auch gern mal 20 cm Höhe, da er auf sich selbst in die Höhe wächst. Ich schneide ihn deswegen nach der Blüte im Frühsommer radikal auf 5-10 cm herunter, rupfe und schneide die Ränder zurecht. Nach wenigen Wochen ist er wieder grün und umso dichter und schöner. Tut man das nicht und hindert ihn nur am Breitenwachstum, kann er sich polsterförmig in die Höhe wölben, was ebenso interessant aussieht.

Größere Fläche lassen sich schnell begrünen, indem vom Rand der Pflanze bewurzelte Sprosse mit dem Spaten abgestochen (oder von Hand brutal “gerupft”) und in gewissem Abstand von der Mutterpflanze eingesetzt werden. Als Kombinationspartner empfehle ich hitzeliebende größere Stauden und Kleingehölze, z.B. Disteln wie Echinops (Kugeldisteln), Elfendistel (Morina longifolia), höhere Salbei und Bartfaden-Arten, sowie mittelhohe Gräser (Stipa, Eragrostis, Sporobolus).