Das entscheidende Argument für diese Iris ist eindeutig ihr Laub. Was viele Menschen  an Schwertlilien stört, ist die relativ langweilige Erscheinung außerhalb der kurzen Blütenzeit. Hier liegt das extreme Gegenteil vor: sogar in milden Wintern zeigen sich kurze, leuchtend gelbe Blattspitzen. Über das ganze Jahr hinweg schafft der Farbeffekt des Laubs Auflockerung in der Pflanzung. Große, freistehende Horste können zu richtigen Eye-Catchern werden. Die Blüte ist natürlicher, als die der hochgezüchteten Sorten, dabei jedoch von exquisiter Farbe und Form. Der Duft ist hinreißend würzig und intensiv!

Die Dalmatische Schwerlilie ist wüchsig, doch glücklicherweise vermisst sie das etwas derbe Breitenwachstum der typischen, hochgezüchteten Schwerlilien aus der Iris-Barbata-Elatior-Gruppe. Entsprechend lässt sie sich gut in Pflanzungen integrieren. Am besten platziert man sie in gruppenweiser Anordnung verteilt über die Pflanzung, was Rhythmus in die Pflanzfläche bringt und ganzjährig stabile Struktur schafft.

Bart-Iris, also diese Dalmatinische, wie auch die züchterisch bearbeiteten Sorten, wachsen erstaunlich gut im hellen Halbschatten, wie z.B. unter einem kleinen freistehenden Baum, an absonnigen, trockenen Böschungen, oder in Bereichen mit wandernden Sonne-Schatten-Bereichen. Man darf sich unter solchen Bedingungen keine üppig-dichten Horste mit prachtvollem Flor erwarten, aber ein paar Blüten wird es jedes Jahr geben. Generell akzeptiert diese Iris fast alle Böden und kommt sogar mit schwerem Lehm und Winterfeuchte noch gut zurecht, ohne sofort mit Fäulnis zu reagieren. Anzuraten ist jedoch ein durchlässiger Boden, der auch steinig-kiesig sein darf.

Interessanterweise lieben diese Schwertlilien trotzdem eine gute Nährstoffversorgung und ein wenig Kompost jährlich dünn ausgebracht bewirkt eine schöne Blüte und kräftiges Laub.

Einmal eingewachsen sind alle Bart-Iris praktisch frei von Pflegeansprüchen. Seien Sie aber bitte bei der Pflanzung aufmerksam und vermeiden Sie ein paar Fallstricke. Die Rhizome von Bart-Iris dürfen keinesfalls unter der Erde zu liegen kommen, da es den Wuchs auf lange Zeit bremsen würde und sogar zum Abfaulen der Wurzeln führen kann. Wenn ein bisschen Erde auf den Rhizomen zu liegen, ist das natürlich völlig unbedeutend. Die versteckte Gefahr lauert im lockeren Substrat, das im Topf mitgeliefert wird: da es mit der Zeit an Volumen verliert, kann die Pflanze mit der Zeit regelrecht im Pflanzloch versinken, obwohl man sie ursprünglich oberhalb des Erdniveaus platziert hat. Entfernen Sie deshalb einen Teil des Topfsubstrats ohne die Wurzeln allzu arg in Mitleidenschaft zu ziehen. Iris sind in dieser Hinsicht nicht empfindlich und wurzeln bald weiter. Es ist nicht nötig, das Pflanzloch großzügig und tief auszuheben, denn die aufgelockerte Erde tendiert wiederum nur zum Einsinken. Der Wurzelballen darf 1-2 cm über dem Erdniveau zu liegen kommen, denn ein wenig sinkt er mit Sicherheit ein. Die ersten Wochen nach der Pflanzung bitte gut gießen!

Wer blühende Exemplare pflanzt, hat Mühe, sie so zu verankern, dass der lange Blütenstiel sie nicht umreißt oder förmlich “aushebelt”. Man stützt sie am besten vorübergehend mit einem Stab oder fixiert die dicken Rhizome mit ein-zwei Steinen.

Duftende Pflanzen werden gerne von Nacktschnecken heimgesucht, darum seien Sie vor und während der Blütezeit auf der Hut! Nicht nur die bekannte, braune Spanische Wegschnecke, sondern auch sehr kleine, graue Nacktschnecken überfallen diese Iris. Essentiell ist, nicht abends zu gießen!! Ansonsten könnten die Blütenstiele in wenigen Stunden durchgefressen sein, also regelrecht “geköpft”. Während des übrigen Jahres bleibt das Schneckenproblem dieser Iris jedoch Gott sei Dank aus, denn Blätter werden nicht angerührt. Die beste Vorsorge gegen Schnecken ist, diese Iris standortgetreu an trockenen, gut durchlüfteten, auf sogar steinigem Boden zu kultivieren, denn dort kommen Schnecken kaum vor.

Dank des schönen Laubs und des stabilen und relativ kompakten Wuchses eignen sich diese Iris als „Wegbegleiter“, d.h. entlang von Gartenwegen und am Rand der Terrasse. Von dort aus lassen sich die duftenden Blüten am besten genießen.