Als typischer Wald-Geophyt muss der Winterling noch vor dem Laubaustrieb der Bäume wachsen, blühen und Samen produzieren. Der wichtigste Aspekt in der Kultur ist daher, ihn während dieser Zeit nicht zu stören, etwa durch Umgraben oder Zertreten. Steht einem eine größere waldähnliche Fläche zur Verfügung, so reserviert man am besten die Stellen mit Winterling nur für die Betrachtung und vermeidet durch sie durch zu gehen. Im kleineren Rahmen wie in einer schattigen Gartenanlage sollte immer nur ganz vorsichtig gegraben und in der Erde hantiert werden, damit die Knollen und der Austrieb keinen Schaden nehmen. Es empfiehlt sich generell, in natürlich gehaltenen Pflanzungen so wenig Eingriffe wie möglich vorzunehmen. In intensiv gepflegten, klassischen Stauden-Beeten, in welchen jedes Jahr viel gegraben, geteilt und gepflanzt wird, ist Geophyten (Zwiebel- und Knollenpflanzen) kein langes Leben beschert, schon gar nicht solch kleinen wie Winterling und Schneeglöckchen.

Winterlinge wachsen am besten unter waldähnlichen Bedingungen. Das bedeutet, dass es kaum andere, große und konkurrierende Pflanzen in der Umgebung gibt. Dafür bleibt reichlich Falllaub liegen, in dessen Humusschicht der Winterling die nötigen Nährstoffe und Schutz vor Austrockung findet. Seine Tendenz zur Versamung kann man sich aktiv zunutze machen. Man sammelt die Samen kurz vor dem Ausfallen ab und verstreut sie in ein paar Meter Entfernung von der Mutterpflanze. So beschleunigt man die Bildung größerer Bestände ganz erheblich. Manche Gärtner zerteilen noch zusätzlich größere Gruppen und verteilen sie mit großem Abstand vom ursprünglichen Platz.